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50 Tage neues Team Bundesvorstand von Physio Deutschland – politisch aktiv, Zukunft gestaltend!
Seit der Bundesdelegiertenkonferenz Ende April 2024 in Mainz ist der Vorstand von Physio Deutschland wieder mit drei Personen besetzt. Andrea Rädlein ist weiterhin Vorsitzende. Hannah Hecker und Markus Norys flankieren das Team als stellvertretende Vorsitzende. Wir schauen auf die ersten 50 Tage der gemeinsamen Amtszeit und liefern Informationen rund um erste Projekte, Zielsetzungen und die Arbeitsteilung innerhalb des Vorstandes von Physio Deutschland.
Hannah Hecker und Markus Norys bringen berufspolitische und verbandsstrukturelle Erfahrungen aus ihren jeweiligen Regionalverbänden Baden-Württemberg und Bayern mit. Diese Erfahrungen fließen nun verstärkt in die bundesweite Arbeit von Physio Deutschland ein.
Konkrete Vorschläge für konkrete Verbesserungen - strategisch und ausdauernd
Die berufspolitische Themenpallette ist vielfältig, Veränderungen zu Gunsten der Physiotherapie nicht selten überfällig. Physio Deutschland verhandelt zum Beispiel mit dem GKV-Spitzenverband zur Blankoverordnung und zur Weiterentwicklung des Bundesrahmenvertrages. Ganz grundsätzlich geht es im Diskurs mit den Kostenträgern auch weiterhin darum, welche Kriterien für eine wirtschaftliche Vergütung in der ambulanten Versorgung zugrunde gelegt werden müssten. Hier haben die Physiotherapieverbände gerade in der vergangenen Woche Revision gegen das Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg eingelegt, weil genau dieses die Auffassung vertritt, die Schiedsstelle habe die Möglichkeit, über die Wirtschaftlichkeitskriterien zu bestimmen. Bei diesen Schwerpunktbereichen geht es ganz konkret um die Rahmenbedingungen für die Berufsangehörigen. Diese müssen sich weiter spürbar verbessern. Denn: Im Hinblick auf den Fachkräftemangel können nur attraktive Rahmenbedingungen, gute Verdienst- und Karrieremöglichkeiten sowie Gestaltungsmöglichkeiten in der Therapiegestaltung eine Trendwende bringen. Grundlage für die Erreichung dieser Ziele ist eine starke berufsständische Vertretung der Physiotherapie gegenüber der Politik und den Kostenträgern. Dabei geht es um mehr Autonomie in unserer Berufsausübung, um eine gute wirtschaftliche Basis als Grundlage für eine bedarfsorientierte und flächendeckende physiotherapeutische Versorgung.
Erfahren und motiviert - aus der Berufsgruppe für die Berufsgruppe
Andrea Rädlein, Hannah Hecker und Markus Norys bringen drei Perspektiven in die Vorstandsarbeit von Physio Deutschland ein: Andrea Rädlein kennt als Geschäftsführerin der Regionalen Therapie-Zentrum GmbH in Wuppertal sehr genau die Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen und die physiotherapeutische Versorgung im ambulanten und stationären Setting sicherzustellen. Markus Norys ist Praxisinhaber in Garmisch-Partenkirchen und kennt die Anforderungen wirtschaftlicher und vor allem auch bürokratischer Art in den Praxen. Hannah Hecker arbeitet als angestellte Physiotherapeutin in einer Physiotherapiepraxis in Wiesloch. Sie weiß ganz genau, was Angestellte so umtreibt, aber auch, welches Potenzial in den Berufsangehörigen steckt, welches durch die aktuellen Rahmenbedingungen noch nicht wirklich in der Patientenversorgung ankommt. Das betrifft beispielsweise die Prävention und Gesundheitsförderung, aber auch das Thema Umwelt und Gesundheit als wichtiger Faktor in der Physiotherapie.
Berufspolitische Schwerpunkte kurz-, mittel- und langfristig
Der neue Vorstand ist sich einig: Wir brauchen schnell eine Reform der Berufsgesetze. Die Reform ist die Basis für die Physiotherapie von morgen. Deswegen muss sie künftige Versorgungsbedarfe und Anforderungen an eine moderne Berufsausübung berücksichtigen. Das Gesetzgebungsverfahren muss schnell kommen und mutig die Zukunft gestalten. Die Reform ist ein kurzfristiges Ziel des Verbandes, das mittel- und langfristig greifen wird. Ganz anders sieht das beim dringend erforderlichen Bürokratieabbau aus: Nehmen wir zum Beispiel den Einzug der Zuzahlungspflicht durch die Praxen. Er ist bürokratisch, zeitaufwendig und führt nicht selten zu Diskussionen mit den Patient*innen vor Ort. Das darf und muss nicht sein. Würde der Einzug der Zuzahlung von den Kostenträgern durchgeführt, bliebe den Therapeut*innen mehr Zeit für Behandlungen durch deutlich weniger Bürokratie, deren Zeitaufwand zudem unvergütet ist.
Fest steht für den Vorstand auch, dass sich mittelfristig an den Gestaltungsmöglichkeiten etwas ändern muss. „Wir wissen, wie eine gute Versorgung funktioniert, was sie kosten muss und mit welchen Rahmenbedingungen eine bestmögliche Versorgung bei den Patientinnen und Patienten ankommt", betont Andrea Rädlein, Vorsitzende von Physio Deutschland.
"Um die vorhandene Expertise frühzeitig und gestalterisch einbringen zu können, müssen die Beteiligungsmöglichkeiten für uns als mitgliederstärkster Physiotherapieverband sich ändern“, betont Hannah Hecker die längst überfälligen Weiterentwicklungen beispielsweise im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), der maßgeblich über die Rahmenbedingungen der physiotherapeutischen Versorgung im Auftrag der Politik entscheidet.
Markus Norys betont: „Bei allem Respekt vor der wirtschaftlichen Verantwortung der Kostenträger, müssen diese endlich erkennen, dass Physiotherapie eine Investition in die Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Teilhabe der Versicherten ist. Wir sind kein Kostenfaktor, sondern wir leisten einen wesentlichen Teil dazu, Kosten zu senken, teure Operationen zu vermeiden und die Menschen arbeitsfähig und aktiv zu halten – das muss den Kassen mehr wert sein als bisher, finanziell und auch versorgungstechnisch!“
Weiterentwicklung auch nach Innen – modern, gemeinschaftlich und transparent
Neben der berufspolitischen Interessenvertretung gegenüber der Politik und den Kostenträgern nimmt der neue Vorstand auch die strukturelle Arbeit innerhalb des Verbandes unter die Lupe. Ziel ist es, auf Basis der Kriterien moderner Verbandsarbeit die nächsten Schritte vorzubereiten und in die Umsetzung zu bringen. Dies wird gemeinschaftlich mit den Regionalverbänden, partizipativ mit den Mitgliedern sowie digital optimiert und vor allem kollegial erfolgen.
Gemeinsam mit Andrea Rädlein geht es Hannah Hecker und Markus Norys darum, das vielfältige berufspolitische Feld aktiv zu bearbeiten und das, was Physio Deutschland seit nunmehr 75 Jahren ausmacht, auf zukunftsfähige Füße zu stellen. Dabei spielen alle Perspektiven der Physiotherapie eine zentrale Rolle - die freiberufliche, die aus Sicht der Angestellten, aber selbstverständlich auch der Lehrenden und der Blickwinkel der angehenden Kolleginnen und Kollegen.
Andrea, Hannah und Markus sind und bleiben nah an der Mitgliedsbasis und der Physiotherapie. Sie suchen außerdem aktiv den Kontakt und das Gespräch zu Nicht-Mitgliedern, um auch diese über die politischen Aktivitäten zu informieren und von einer Verbandsmitgliedschaft zu überzeugen. Das Ziel: Physio Deutschland als mitgliederstärksten Verband der Physiotherapie weiter stärken und die Physiotherapie inhaltlich und wirtschaftlich weiterentwickeln.
Habt Ihr Fragen oder/und Anregungen an den neuen Vorstand? Dann schreibt gerne eine E-Mail an info(at)physio-deutschland.de. Der Vorstand wird sich gerne zurückmelden!
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