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15.11.2020

Bundesdelegiertenkonferenz bestätigt Vorstand mit 100prozentiger Zustimmung im Amt

Am 14. November 2020 fand die Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) von PHYSIO-DEUTSCHLAND statt – erstmals aufgrund der aktuellen Situation der Corona-Pandemie komplett digital. 70 Delegierte aus den Landesverbänden und weiteren Gremien von PHYSIO-DEUTSCHLAND haben – nach den Vorstandswahlen - über aktuelle Themen der Berufspolitik beraten und weitere Schritte beschlossen.

Historische Wahl des Vorstands

Bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen war in diesem Jahr nicht nur das WIE, sondern auch das Ergebnis selbst historisch. Die Wahl zum Vorstand von PHYSIO-DEUTSCHLAND fand online, geheim und mit modernster Wahltechnik statt. Ursula Cüppers-Böhle, Geschäftsführerin von PHYSIO-DEUTSCHLAND, moderierte gewohnt souverän durch die Tagesordnung und den Online-Wahlvorgang.

Auf Andrea Rädlein entfielen 100 Prozent der Stimmen. Drei weitere Jahre setzt sie sich damit als Vorsitzende von PHYSIO-DEUTSCHLAND für die Belange der Verbandsmitglieder und der Physiotherapie insgesamt ein. Dabei spielen die Belange der Selbständigen, das Vorantreiben der Fusion mit dem VPT sowie bestmögliche Lösungen zu aktuellen berufspolitischen Herausforderungen, wie die Anfang 2021 anstehenden Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband zur Blankoverordnung oder auch die Vertretung von PHYSIO-DEUTSCHLAND im Schiedsverfahren zum aktuellen Bundesrahmenvertrag eine große Rolle. Die Themen- und das Aufgabenspektrum ist vielfältig. "All unsere Ziele lassen sich nur als Team erreichen und zum Erfolg führen", betont Andrea Rädlein nach ihrer Wahl. "Ich freue mich auf weitere drei Jahre und auf möglichst viele Verbesserungen für die Physiotherapie in Deutschland", so die hoch motivierte neue und alte Vorsitzende von PHYSIO-DEUTSCHLAND.

Ebenfalls 100 Prozent Zustimmung und damit eine einstimmige Wiederwahl erzielte Uwe Eisner als stellvertretender Vorsitzender von PHYSIO-DEUTSCHLAND. Seit 14 Monaten hat er dieses Amt bei PHYSIO-DEUTSCHLAND inne und betonte in seiner Wahlrede nochmals die Besonderheit von 2020 durch Corona. Für eines seiner Schwerpunktthemen bei der Vorstandsarbeit – der Digitalisierung – haben sich dadurch Türen geöffnet und Möglichkeiten ergeben, die seit Jahren seitens der Akteure in der Gesundheitspolitik eher verschleppt wurden. "Der komplette Anschluss der physiotherapeutischen Praxen an die Telematikinfrastruktur auf allen Ebenen ist eines meiner Ziele, mit allen Facetten, die dabei berücksichtigt werden müssen", erklärt Uwe Eisner. Doch damit nicht genug. Der Austausch, die Themenfindung und das Voranbringen von drängenden Angelegenheiten speziell für angestellte Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie für Schüler/Studierende sind ihm ein besonderes Anliegen. Hier wird auch in den nächsten Jahren der Austausch und die kollegiale Zusammenarbeit großgeschrieben – via Soziale Medien, via Zoom und hoffentlich ganz bald auch wieder persönlich.

Bundesrahmenvertrag, Schiedsverfahren und einiges mehr

17 Tagesordnungspunkte standen zur Beratung an. Neben den satzungsgemäßen Formalien wie Rechenschaftsberichte, der Entlastung des Vorstandes, der Genehmigung der Haushaltspläne und der Neuwahl des Vorstands war der aktuelle Stand zum neuen Bundesrahmenvertrag und dem Schiedsverfahren eines der Schwerpunktthemen. Am 09. November haben die vier physiotherapeutischen Verbände ihre Forderungen mit samt Begründungen bei der Schiedsstelle eingereicht: 45 Forderungen über 125 Seiten begründet mit insgesamt 650 Seiten Anlagen sind dabei zusammengekommen. Nun ist der GKV-Spitzenverband am Zug, seine Forderungen bis zum 09. Dezember zu begründen. Thorsten Vogtländer, Geschäftsführer von PHYSIO-DEUTSCHLAND, hat den Delegierten einen Überblick über die mit den Krankenkassen einvernehmlich beschlossenen Punkte im Bundesrahmenvertrag gegeben. Ähnlich wie zu den neuen Heilmittel-Richtlinien wird es hierzu in Kürze umfangreiche Informationen in Form von Artikeln und Online-Veranstaltungen geben, so der Beschluss der Bundesdelegiertenkonferenz.

Nach sechs Stunden Videokonferenz hatten die Delegierten 13 der 17 Tagesordnungspunkte intensiv beraten und bei Bedarf die nächsten Schritte beschlossen. Damit auch die weiteren Tagesordnungspunkte mit gleicher Intensität und Breite beraten werden können, hat die BDK beschlossen, die Beratungen in einem weiteren Zoom-Meeting in Kürze fortzusetzen.

Gastgeber NRW übergibt den Staffelstab und verabschiedet langjährigen Geschäftsführer

Normalerweise dauert eine BDK zwei Tage. Die BDK 2020 hätte im Mai in Königswinter stattfinden sollen. Auch wenn dies nicht möglich war, dürfen Traditionen nicht verloren gehen. So hat auch dieses Jahr der gastgebende Landesverband NRW den Staffelstab der BDK, in diesem Jahr virtuell, an den Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland weitergeben, der für das kommende Frühjahr das höchste Beschlussgremium nach Mainz einlädt.

Am Ende gab es noch einen ganz besonderen Gänsehautmoment: Mit einem virtuellen Feuerwerk und reichlich Kölscher Musik verabschiedeten die Delegierten mit großem Applaus Jürgen Querbach, den Geschäftsführer des Landesverbandes NRW in den Ruhestand. Mehr als 30 Jahre ist er mit dem Verband durch dick und dünn gegangen. Aus dem operativen Geschäft zieht er sich Ende des Jahres zurück, wird aber dem Verband in bestimmten Projekten, so zum Beispiel im Rahmen der geplanten Fusion mit dem VPT, weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Wir danken Jürgen Querbach von ganzem Herzen für seinen Einsatz, seine Ideen und Ratschläge und viele schönen Stunden, die wir in NRW und bundesweit zusammen verbracht haben“, schließt sich Andrea Rädlein den Worten von Rita Schütte, Vorsitzende des Landesverbandes NRW am Ende der ersten virtuellen BDK von PHYSIO-DEUTSCHLAND an. Ein Bericht zur BDK wird es auch in der nächsten Ausgabe des Mitgliedermagazins Zur Sache Physiotherapie geben.