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01.11.2024

Physio-Akademie Tool Schulter - fachlicher Input zum Start der Blankoverordnung

Am 1. November 2024 startet die Blankoverordnung Ärzt*innen können bei 114 Diagnosen rund um die Schulter dann eine Blankoverordnung ausstellen. Diese bietet Physiotherapeut*innen mehr Flexibilität in der Therapiegestaltung in Bezug auf die Auswahl des Heilmittels und der Behandlungsfrequenz. Die Therapieplanung baut auf die Physiotherapeutische Diagnostik auf, die erstmalig als separate Leistungsposition vorgesehen ist und entsprechend vergütet wird.

Physio Deutschland bietet umfangreiche Informationen und Materialien zur erfolgreichen Einführung der Blankoverordnung. Aber auch die fachliche Sicht kommt nicht zu kurz:

Zum Start der Blankoverordnung bietet die Physio-Akademie gGmbH, das gemeinnützige Bildungswerk von Physio Deutschland, ein neues fachliches Tool an.

Ein Angebot: Neues fachliches Tool zur Unterstützung

Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung des Physio-Akademie Tool_Schulter (PAT_S) ist, so wenig wie möglich in die bewährte therapeutische Vorgehensweise eingreifen zu wollen. Das PAT_S ist lediglich ein Angebot für alle Interessierten und wurde entwickelt, um Physiotherapeut*innen bei der physiotherapeutischen Behandlung von Schulterpatientinnen und -patienten zu unterstützen. Dabei hat die Physio-Akademie besonderen Wert auf praxistaugliche und schlanke Instrumente gelegt, die wissenschaftlich fundiert sind. Das PAT_S gibt die Möglichkeit, Befundergebnisse und Verlaufsdokumentation mit überschaubarem Mehraufwand durch Sichtung der Videos zu erfassen und durch fundierte Methoden darzustellen. Eines der Instrumente ist eine Excel-Datei, mit der Sie die Ergebnisse dokumentieren und einen detaillierten Messbericht der erhobenen Daten erstellen können.

Bei der Entwicklung des PAT_S hat sich die Physio-Akademie unter anderem an den Kriterien der OMERACT Shoulder Working Group orientiert, und sich für die Abbildung folgender Kategorien entschieden:

  • Schmerz

  • Körperliche Funktion

  • Patientenbezogene Gesamtbewertung – Schulter

  • Unerwünschte Ereignisse

  • Partizipation (Freizeit und Arbeit)

  • Funktionsstörungen

PAT_S greift bewusst auf Assessmentinstrumente zurück, die sich nahtlos in die Anamnese integrieren lassen und Fragen beinhalten, die wahrscheinlich Physiotherapeut*innen ohnehin in den meisten Fällen ihren Patient*innen stellen. Auch bei den Funktionstests gibt es keine spezifischen Vorgaben. Das PAT_S kann gezielt dabei unterstützen, sinnvolle Standardisierungen zu definieren, um die Aussagekraft und Zuverlässigkeit der Funktionstests bei Bedarf nachweisen zu können. Neben diesen ganz praktischen Überlegungen, basiert die Entscheidung für die ausgewählten Assessments auf einer umfassenden Recherche der aktuellen wissenschaftlichen Literatur.

Ergebnisse sichtbar machen

In dem mit dem PAT_S bequem erstellbaren Messbericht werden die erfassten Werte zusammengefasst und die Entwicklung sichtbar gemacht. Die graphischen Darstellungen sollen den "Trend" auf einen Blick erkennbar machen (besser/schlechter/gleich). Auch bei der schwierigen Frage, „wann zeigt eine Messung eine für Patient*innen relevante Änderung an“, hat die Physio-Akademie sich intensiv mit der wissenschaftlichen Evidenz auseinandergesetzt und dementsprechende Schwellenwerte für beide Elemente des Messberichtes definiert: die Instrumente zur Selbsteinschätzung durch die Patient*innen sowie die Funktionstests, die eine physiotherapeutische Einschätzung ermöglichen. Damit ergänzt der Messbericht den üblichen ausführlichen physiotherapeutischen Bericht sinnvoll und liefert ein umfassendes Bild der durchgeführten Therapie und ihrer Wirkung.